Alkohol und erektile Dysfunktion
Leidet Mann unter nachlassender Manneskraft, so kann das eine ganze Reihe von Ursachen haben. Natürlich spielt das Alter eine Rolle. Forschungen ergaben, dass Männer nach dem 40. Lebenjahr zunehmend weniger Testosteron produzieren, was Erektionsstörungen hervorrufen kann und die Fruchtbarkeit der Spermien verringert. Andere Risikofaktoren für eine erektile Dysfunktion sind seltene Gendefekte, Unfälle oder Operationen und nicht zuletzt all jene Risikofaktoren, die heutzutage für viele Zivilisationskrankheiten verantwortlich gemacht werden. Rauchen kann die Arterien verkalken, der Blutfluss im Penis wird gehemmt, die Erektion bleibt aus und andere, gefährliche Komplikationen wie Schlaganfälle und Herzinfarkte sind möglich.
Alkoholmissbrauch weit verbreitet
Als wichtigen Risikofaktor für zunehmende Impotenz gilt jedoch der übermäßige Konsum von Alkohol. In Deutschland beobachten Forscher und Gesundheitsexperten seit Jahren einen steigenden Alkoholgenuss, umfangreicher Mißbrauch nicht ausgeschlossen. Rund 30 % Prozent aller Erwachsenen in der Bundesrepublik haben ein Alkoholproblem, davon sind mehr als zwei Drittel männlichen Geschlechts.
Was aber ist übermäßiger Alkoholkonsum? Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bekannt gibt, sind etwa 20 Gramm Alkohol am Tag eine erträgliche, tolerable Menge, die der Mensch ohne weiteres verträgt und die zum Teil sogar positive Einflüsse auf den Organismus haben kann. So unterstützt das Glas Wein am Abend den Kreislauf und die Herzfunktion, der halbe Liter Bier ebenso. Beides sind Mengen, die laut DGE einen akzetablen Konsum darstellen.
Freilich, das beweisen die Studien, überschreiten gerade viele Männer, diese Menge täglich um ein Vielfaches. Die Folge sind auch Erektionsstörungen. Doch treten diese erst nach Jahren auf, anfänglich wirkt Alkohol stimulierend und sexuell aktivierend. Allerdings ändert sich das schnell und sehr bald leidet der Trinkende unter einem Verfall seiner Körperfunktionen.
Wie Alkohol die Potenz schädigt
Alkohol als klassisches Nervengift schädigt die feinen Verästelungen der Nervenstränge, es betäubt und tötet schließlich die Nervenzellen vor allem im Gehirn ab. Durch ein solches Absterben werden die Erregungsleitungen der Nervenbahnen empfindlich gestört, schließlich ist irgendwann die Weiterleitung von Signalen nachhaltig gestört, eine erektile Dysfunktion tritt auf.
Zusätzlich stört Alkohol im Übermaß den Hormonhaushalt und lässt den für eine gesunde Potenz so immanent wichtigen Testosteronspiegel absinken. Darunter leidet nicht nur die Befähigung zur Erektion, die gesamte Libido, das Lustempfinden und sexuelle Verlangen lässt nach. Die Lust am körperlichen Vergnügen verschwindet, der Alkohol, eigentlich der Verursacher für den Mangel, wird nun zum Gefährten auf der Flucht vor der Wirklichkeit.
Folgen und Hilfe bei Alkoholsucht
Denn nicht zuletzt unterstützt Alkohol auch die Ausbildung von Depressionen auf gefährliche Weise. Nicht selten flüchten sich depressive, überlastete Männer in den Alkohol, Antriebslosigkeit und Lethargie werden dadurch noch zusätzlich ausgebildet. Allgemeine Apathie aber hat demzufolge auch einen negativen Einfluss auf die Libido. Ein Teufelskreislauf, aus dem nur wenige aus eigener Kraft ausbrechen können. Wer unter Impotenz leidet, versteckt dies gern, zieht sich zurück und sucht Ersatzbefriedigungen. Alkohol bietet sich da natürlich an und sorgt für zunehmende Isolierung und letztlich gesundheitlichen Verfall.
Männern, die ein Alkoholproblem haben, kann jedoch geholfen werden. Ein stationärer Entzug unter ärztlicher Aufsicht, eine anschließende Betreuung und Hilfe im Alltag und nicht zuletzt der Besuch von Selbsthilfegruppen können das Problem effektiv behandeln und beseitigen. Ist der Alkoholkonsum erst einmal in normale, verträgliche Bahnen gelenkt, nimmt auch das sexuelle Verlangen wieder zu und der Mann kann ohne Erektionsstörungen wieder seiner natürlichen Rolle gerecht werden.