Arznei und Nahrungsergänzung
Nahrungsergänzungsmittel gehören in Deutschland zu den am häufigsten gekauften Produkten aus Apotheken, Drogeriemärkten sowie dem Internet. Dabei gibt es eine Vielzahl verwirrender Informationen, die oft nicht leicht als Werbung zu erkennen sind. Um objektive Informationen zu erhalten, informieren Sie sich am besten direkt auf den offiziellen Internetseiten der Gesundheitsbehörden und Verbraucherschutzorganisationen.
Nahrungsergänzung ist nicht gleich Arznei
Der Eindruck kann leicht entstehen, dass es sich bei Nahrungsergänzungsmitteln um Medikamente handelt. Das ist aber nicht der Fall. Vitamine, Mineralstoffe und andere Nahrungsergänzungsmittel gelten gesetzlich als Lebensmittel. Trotzdem werden sie oft aus den falschen Gründen gekauft, zur Linderung von gestörtem Wohlbefinden, Symptomen und Krankheiten. In diesen Fällen sollten Sie aber besser einen Arzt aufsuchen. Laut pharmazeutischer Zeitung online liegt der tatsächliche Konsum weit höher als der tatsächliche Bedarf aufgrund von Mangelernährung. Ein echter Vitaminmangel ist in entwickelten Ländern nicht so häufig wie angenommen. Natürlich können Sie im Internet einen Medikamente Preisvergleich durchführen und auch Nahrungsergänzungsmittel erwerben- doch die Einholung objektiver Informationen sollte immer an erster Stelle stehen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie lieber vor dem Erwerb in der Apotheke oder bei Ihrem Arzt nach.
Harmloses Nahrungsergänzungsmittel?
Nahrungsergänzungsmittel werden meist eingenommen, weil man einen Mangel bei sich vermutet, oder aber auch zu Vorbeugung bei besonderen Belastungen wie Stress oder Sport. Es gibt auch die Hoffnung auf therapeutischen Nutzen bei Hochdosierung. In jedem Fall werden Nahrungsergänzungsmittel im guten Glauben eingenommen, dass man jetzt dem Körper etwas Gutes oder zumindest nichts Schlechtes tut. Das stimmt aber nicht immer. Vorsicht ist vor allem bei den Vitaminen A, D, E, Calcium und Kalium und anderen Vitaminen und Mineralstoffen geboten, die in hohen Dosierungen toxisch sein können. In diesem Fall ist “mehr” nicht nur nicht besser, sondern sogar schädlich.
Natürlich ist es möglich, dass ein wirklicher Mangel vorliegt- auch wenn es nicht so häufig ist, wie allgemein angenommen. Wer sich einseitig ernährt kann wie Kinder und alte Menschen von einem Mangel betroffen sein. In diesem Fall wäre es aber besser, den Mangel durch eine Blutuntersuchung zuerst objektiv feststellen zu lassen. Und selbst dann sind Nahrungsergänzungsmittel oft nicht erforderlich, da es viele Arzneimittel gibt, mit denen sich die Mangelkrankheit behandeln lässt. In diesem Fall können Sie sicher sein, dass Sie die richtigen Vitamine/Mineralstoffe in der für Sie genau passenden Dosierung einnehmen.
Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel. Besonders aufgrund des großen Angebots und der verwirrenden Informationen zum Thema ist es wichtig, dass Sie den Unterschied kennen, und nicht unüberlegt zu Produkten greifen, die Ihnen vielleicht nicht nützen- im schlimmsten Fall aber sogar schaden können.