Sonstige Bestandteile der Viagra Pille
1. Mikrokristalline Cellulose (MCC)
Cellulose kommt in fast allen pflanzlichen Zellen vor und wird aus verholzten Pflanzenteilen gewonnen. Zur Herstellung von Mikrokristalliner Cellulose werden die nicht kristallinen Anteile aus der Cellulose heraus gelöst. MCC ist weder in Wasser noch in Alkohol löslich, aber es lässt sich in anderen Flüssigkeiten sehr gut verteilen und erzeugt eine cremige Konsistenz. MCC ist als Lebensmittelzusatzstoff ohne Beschränkung der Höchstmenge zugelassen.
Da Cellulose vom Körper nicht verdaut wird, verwendet man sie oft als Ballaststoff für kalorienreduzierte Lebensmittel. Außerdem wird MCC in pharmazeutischen Präparaten als Trägerstoff bei der Herstellung von Tabletten verwendet. Ebenso kommt die Cellulose als Bindemittel in kosmetischen Artikeln zum Einsatz.
2. Titandioxid
Titandioxid ist ein weißer Farbstoff. Er wird durch chemische Behandlung aus dem in der Natur vorkommenden Titan-Eisenerz Ilmenit gewonnen. Titandioxid ist thermisch und chemisch stabil, ungiftig und als Lebensmittelzusatz unter der Bezeichnung E171 ohne Beschränkung der Höchstmenge zugelassen. Das Besondere an Titandioxid ist das strahlende Weiß, das durch die starke Streuung des Lichts an den Pigmentteilchen hervorgerufen wird. Daher eignet es sich sehr zum Färben und Aufhellen von Produkten.
Es wird in der Pharmaindustrie bei der Herstellung von Tabletten und Dragees verwendet. Weiterhin dient es zur Färbung von Lebensmitteln, wie beispielsweise in Kaugummis oder Hustenbonbons. Auch in der Kosmetikindustrie kommt Titandioxid zum Einsatz, hauptsächlich in Sonnenschutzprodukten oder in Zahncremes.
3. Calciumhydrogenphosphat
Calciumhydrogenphosphat ist ein Calciumsalz der Phosphorsäure. Es gehört zu den Phosphaten, ist weiß, geruchlos und nur schwer wasserlöslich. Verwendet wird es in der Lebensmittelindustrie als Säuerungsmittel und Säureregulator, beispielsweise bei der Herstellung von Obstkonserven. Außerdem erhöht es die Haltbarkeit von Kartoffelprodukten und macht Streichkäse cremiger. Calciumhydrogenphosphat wird unter dem Namen Calcium phosphoricum in der Homöopathie zur Behandlung von Zahn- und Knochenschmerzen eingesetzt.
4. Croscarmellose-Natrium
Croscarmellose-Natrium ist ein Polysaccharid. Es löst sich in Wasser nicht auf, kann es aber sehr stark binden. Durch die Bindung des Wassers quillt es bis auf das 4-8fache seines Volumens auf. Es wird im Körper nicht resorbiert. In der Lebensmittelindustrie nutzt man die Quellfähigkeit des Vielfachzuckers um Flüssigkeiten zähflüssiger zu machen, außerdem verhindert er Verklumpungen. Auch in kalorienreduzierten Lebensmitteln nutzt man seine Quellfähigkeit.
In der Pharmazeutischen Industrie kommt Croscarmellose-Natrium bei der Herstellung von Tabletten, Kapseln oder Dragees zum Einsatz. Es beschleunigt die Aufspaltung der Medikamente im Magen-Darm-Trakt. Dadurch werden die enthaltenen medizinischen Wirkstoffe schneller freigesetzt. Außerdem hat Croscarmellose-Natrium die Fähigkeit Geschmack zu überdecken und wird daher verwendet um einen unerwünschte Eigengeschmack zu verhindern.
5. Hypromellose
Hypromellose bzw. Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) ist ein Gemisch aus verschiedenen Cellulosen. Hergestellt wird es durch einen chemischen Prozess. Es ist quellfähig und als Verdickungmittel in der Lebensmittelindustrie unter der Bezeichnung E464 als Lebensmittelzusatz zugelassen. In pharmazeutischen Produkten nutzt man die stabilisierenden und emulgierenden Eigenschaften von HPMC. Auch in der Kosmetikherstellung wird es verwendet. Es wird vom menschlichen Organismus nicht aufgenommen und hat in größeren Mengen leicht abführende Wirkung.
6. Indigo-Carmin-Aluminiumsalz (Indigotin)
Indigotin ist ein blau färbender Farbstoff, der aus Phenylglycin in mehreren chemischen Vorgängen hergestellt wird. Er ist unter der Bezeichnung E132 als Lebensmittelzusatz zugelassen. Indigotin ist thermostabil und wasserlöslich. Man verwendet Indigotin zur Färbung von Lebensmitteln, hauptsächlich wird es zur Grünfärbung eingesetzt, indem man es mit gelben Farbstoffen vermischt. Auch in der Pharmazeutischen Produktion setzt man es zur Färbung von Arzneimitteln ein. Indigotin wird vom Körper nicht aufgenommen und wird unverändert wieder ausgeschieden.
7. Laktose (Milchzucker)
Laktose ist ein Disaccharid (Zweifachzucker) und kommt in Milch und Milchprodukten vor. Sie ist ein kristalliner farbloser Stoff, der süßlich schmeckt. In Wasser löst sie sich schlechter auf als andere Zucker. Laktose wird aus Süß- oder Sauermolke gewonnen. Sie hemmt im Darm die Fäulnisbakterien; in größeren Mengen ist Laktose leicht abführend. In pharmazeutischen Produkten wird sie sehr oft als Hilfsstoff eingesetzt.
8. Magnesiumstearat
Magnesiumstearat ist ein weißes Pulver, es ist das Magnesiumsalz der Stearinsäure. Chemisch gesehen, ist es ein Fettsäuresalz des Magnesiums. Es wird in der pharmazeutischen Industrie als Hilfsmittel bei der Tablettenherstellung verwendet. Dabei werden die Tablettenstempel mit Magnesiumstearat geschmiert, um zu verhindern, dass die Tablettenmasse am Stempel kleben bleibt. Es hat hygroskopische Eigenschaften, d.h. es zieht Wasser an und wird daher auch als Feuchthaltemittel verwendet.
9. Triacetin
Triacetin ist eine farblose, leicht ölige Flüssigkeit von fast ranzigem Geruch, die durch einen chemischen Prozess aus Glycerin hergestellt wird. Es löst sich in Alkohol; in Wasser dagegen ist es nur schwer löslich. Es hat hygroskopische Eigenschaften und ist daher gut als Feuchthaltemittel verwendbar. Triacetin wird bei der Herstellung von Zigarettenfiltern benutzt. In der Lebensmittelherstellung ist es als Trägerstoff für Aromen und als Weichmacher für Kaugummi zugelassen. Auch bei der Herstellung von Lacken und Klebern kommt es als Weichmacher zum Einsatz. In der Pharmaindustrie wird Triacetin als Glättemittel für besonders glatte Oberflächen von Tabletten und Dragees verwendet, damit sie leichter geschluckt werden können. Außerdem ist es in Gleitmitteln enthalten.