Gesund durch Sport und Bewegung
Bewegung gehört zum Leben dazu
Zu einem gesunden Lebensstil gehört mehr als nur gesunde Ernährung. Ein ausgewogenes Maß an Bewegung ist ebenso wichtig. Schon im Kindesalter sollten Eltern deshalb darauf achten, dass sich ihre Kinder genügend bewegen. Dies ist umso wichtiger, da sich im Zeitalter von Computer, Spielkonsolen & Co. die Kinder weniger im Freien aufhalten, als das früher noch der Fall war.
Gerade für Kinder und Jugendliche ist ein richtiges Verhältnis zwischen gesunder, abwechslungsreicher Ernährung und ausreichender Bewegung wichtig für eine gesunde Entwicklung und das individuelle Wohlbefinden. Was für Kinder und Jugendliche gilt, sollte im Erwachsenenalter nicht nachlassen. Für Erwachsene gilt ebenso: Bewegung und Sport sollten jeden Tag zur Selbstverständlichkeit werden.
Fit und gesund durch regelmäßigen Sport
Auch wenn es nicht jeden Tag zum sportlichen Training reicht, ein paar Kleinigkeiten kann jeder Mensch täglich für seine Gesundheit tun. Statt den Fahrstuhl besser die Treppe benutzen, statt fünf Minuten mit dem Auto zu fahren, das Auto stehen lassen und laufen. Wer einen Hometrainer zu Hause hat, sollte diesen auch benutzen. Denn das ist auch bei schlechtem Wetter möglich.
Welche Sportart gewählt wird, ist individuell unterschiedlich. Aber, ob Jogging oder Radfahren, Fußball oder Inline-Skaten, wer nur dreimal wöchentlich für 30 bis 60 Minuten sportlich aktiv ist, bringt sein Herz-Kreislauf-System in Schwung und macht sein Immunsystem widerstandsfähiger. Zudem ist Sport ein guter Stresskiller. Denn durch sportliche Bewegung lässt sich Stress wunderbar abbauen.
Es ist nie zu spät für Bewegung
Wer bisher nicht gerade durch sportliche Höchstleistungen geglänzt hat, muss trotzdem nicht verzagen. Für Sport ist es nie zu spät. Ob Kinder oder Senioren, jeder kann sich sein eigenes Trainingsprogramm zusammenstellen. Schließlich ist der erste Schritt der wichtigste auf einem Weg. Alle anderen Schritte gehen leichter. Daher können auch Menschen, die sich bisher nie körperlich betätigt haben, durchaus für ihre Gesundheit etwas tun. Langsam anfangen und dann die Aktivität steigern, das ist der richtige Weg.
Vorsorge durch gesunde Lebensweise
Gesund leben lohnt sich
Zu diesem Schluss kommt eine Langzeitstudie, die Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) leitet. Bei der Potsdamer EPIC**-Studie stellt sich heraus, dass eine gesunde Lebensweise das Risiko für chronische Erkrankungen um 78 Prozent senkt. Nicht erst seit gestern ist bekannt, dass der persönliche Lebensstil durchaus das Risiko für chronische Erkrankungen beeinflusst.
Die Studie bringt es an den Tag
Das Ziel der EPIC**-Studie war es, einzelne, aber auch kombinierte Wirkungen von Faktoren zu untersuchen, die den Lebensstil entscheidend beeinflussen. Hierbei ging es um das Körpergewicht in Abhängigkeit zur Körpergröße, den Status Raucher oder Nichtraucher, die Ernährungsweise und die Bewegungsaktivität. Die Wissenschaftler legten verschiedene Kriterien fest, nach denen die Studienteilnehmer bewertet wurden. Alle vier Kriterien, die für eine gesunde Lebensweise standen, wurden von neun Prozent der Studienteilnehmer erfüllt.
Das Risiko chronisch zu erkranken, kann jeder Mensch mit Vorsorge durch eine gesunde Lebensweise minimieren. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Menschen, die niemals geraucht haben, nicht stark übergewichtig sind, sich gesund mit Obst, Gemüse und Vollkorn ernähren und dazu mehr als dreieinhalb Stunden pro Woche sportlich aktiv sind, im Vergleich zu Menschen, bei denen diese Merkmale nicht zutreffen, ein um 78 Prozent niedrigeres Risiko haben, chronisch zu erkranken.
Zu spät für eine gesunde Lebensweise?
Raucher, Couch-Potatos und Sportmuffel müssen jetzt allerdings nicht befürchten, ihre Lebensweise nicht mehr ändern zu können. Vorsorge durch gesunde Lebensweise kann in jedem Alter sinnvoll sein. So lohnt es sich auch mit 30, 40, 50, ja, auch mit 60 oder 70 Jahren durchaus noch, dem Nikotin Lebewohl zu sagen, das Übergewicht zu bekämpfen und sich sportlich aktiv zu betätigen.
In der Gruppe macht es mehr Spaß
Wer sich alleine schlecht motivieren kann, sollte sich am besten einer Gruppe anschließen. Oftmals gibt es im eigenen Wohnort bereits Treffen, zu denen wöchentlich oder monatlich eingeladen wird. Sei es zum gemeinsamen Kampf gegen die Kilos oder zu Trainingsstunden Taekwondo, Badminton oder Rückengymnastik. Durch das Gruppengefühl werden auch Einzelne schnell motiviert und gemeinsam macht Abnehmen oder Trainieren einfach mehr Spaß.
Was ist Low Carb Ernährung?
Unter einer Low Carb Ernährung versteht man eine spezielle Ernährungsart, bei der weitestgehend auf Kohlenhydrate verzichtet wird. Gemeint sind hierbei verschiedene Diäten, die auch als dauerhafte Ernährungsformen an sich nicht unüblich und bei einigen Erkrankungen oder Allergien sogar wichtig und richtig sind. Aber auch eine Reduktion des Gewichts ohne medizinischen Hintergrund ist auf dieser Basis möglich. Daneben werden verschiedene Low Carb Ernährungsformen auch in der Sporternährung angewendet. Grundlage dieser Ernährungsform ist also eine Reduzierung des Anteils an Kohlenhydrate in der Nahrung. Bei einer solchen Ernährung bestehen die Mahlzeiten vorwiegend auch Fisch und auch Fleisch, sowie aus Milchprodukten und Gemüse. Auf Beilagen, wie Nudeln, Reis oder Kartoffeln wird verzichtet. Auch Brot oder Brötchen kommen in der Low Carb Ernährung nicht vor.
Wie weit der Verzicht dann letztlich durchgeführt bzw. durchgehalten wird, muss jeder Anwender selbst entscheiden oder in Absprache mit seinem Arzt klären. Grundsätzlich ist es in diesem Zusammenhang schwierig, eine Aussage über eine allgemeingültige Zusammensetzung der Mahlzeiten zu treffen, da diese je nach Form der Low Carb Diät starken Schwankungen unterworfen ist. Allerdings ist die Wirkung in medizinischer Hinsicht durch wissenschaftliche Studien belegt, so dass eine nachhaltige Reduktion des Gewichts mit Hilfe einer Low Carb Diät durchaus möglich ist.
Die medizinische Wirkung der Low Carb Diät setzt bei biochemischen Prozessen an, mit deren Hilfe die Erklärung dieser Ernährungsform durchgeführt wird. Richtig ist, dass der menschliche Körper über sogenannten Einfachzucker mit Energie versorgt wird. Dieser Einfachzucker, wie zum Beispiel Fructose, kommt in kurzen Kohlenstoffketten vor. Er kann aber auch mit Hilfe von bloßem Traubenzucker aufgenommen werden und geht dann direkt in den Blutkreislauf über. Dabei wandelt der Organismus aber vor allem die längeren Kohlenstoffketten aus Getreide und Kartoffeln in Einfachzucker um, so dass natürlich bei einer „Überdosierung“ eine Einlagerung in den Zellen und eine Gewichtszunahme erfolgt. Vermeidet man nun eben diese schnellen Zucker, so kann das Gewicht nachhaltig reduziert werden. Im Grunde findet dann im Körper ein sogenannter Katabolismus statt, durch den die körpereigenen Fettreserven in nutzbare Energie umgewandelt werden.
Dabei ist dieses Prinzip eines Verzichts auf Kohlenhydrate aber keine neue Erfindung, denn die Erkenntnis stammt bereits aus dem 19. Jahrhundert. Damals beschrieb der Brite William Banting diesen Vorgang erstmals in seinem Buch „Letter on Corpulence“. Dieses Werk wurde in mehrere Sprachen übersetzt und verhalf der betreffenden Ernährungsform zu seiner aktuellen Bekanntheit. Neben diesem Autoren sind aber auch weitere Befürworter der sogenannten Banting-Kur bekannt, zu denen auch der deutsche Arzt Wilhelm Ebstein zählte. Einen wirklichen Durchbruch erzielte diese Diät aber erst im Jahre 1970.
Zivilisationskrankheiten, Wohlstandskrankheiten
Wohlstandskrankheiten - eine Definition
Als Zivilisationskrankheiten, auch Wohlstandskrankheiten genannt, werden Erkrankungen bezeichnet, deren Erkrankungsrisiko in einem sehr wahrscheinlichen Zusammenhang mit den Lebensverhältnissen steht. Diese Lebensverhältnisse bzw. Lebensgewohnheiten sind vor allem in hoch entwickelten Industrieländern anzutreffen. Allerdings kann nicht der Rückschluss gezogen werden, dass eine verbesserte Infrastruktur, wie sie in Industrieländern üblich ist, Krankheiten hervorruft. Eher ist das Gegenteil der Fall. Es geht auch nicht um eine schlechte medizinische Versorgung, denn auch diese ist in den meisten Industrieländern zweifellos vorbildlich. Zivilisationskrankheiten werden also nicht durch Zivilisation hervorgerufen, sondern entstehen dadurch, dass sich die Menschen in diesen Ländern häufig einen ungesunden Lebensstil angeeignet haben. Wohlstandskrankheiten entstehen beispielsweise durch Überernährung oder Bewegungsarmut.
Früher waren Seuchen ein großes Risiko
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm. Waren es bislang Seuchen, die als Geißel der Menschheit galten, werden diese in den globalen Statistiken wohl bald von den Zivilisationskrankheiten eingeholt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben in erschreckendem Maße auch in den Schwellenländern zugenommen. Nicht vernachlässigen darf man dabei, dass die Zivilisationskrankheiten ökonomische Fortschritte gefährden können, auch durch Einbußen von Arbeitskraft und Produktivität. Verbesserte Lebensbedingungen haben nun zur Folge, dass Zivilisationskrankheiten steigen. Daher wird Fettsucht schon als neue Epidemie des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Die Ursachen, die in den so genannten Wohlstandsländern als begünstigender Umstand für Zivilisationskrankheiten gelten sind bekannt: Bewegungsarmut, ungesundes Essen, Tabakkonsum.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen – jeder kann etwas tun
Erkrankungen von Herz und Kreislauf zählen immer noch zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Allerdings kann jeder etwas dafür tun, dass das Herz gesund und der Körper fit bleibt. Wer sich körperlich bewegt, kann sein Herz schützen. Wer bereits an einer Herzkrankheit leidet oder Herzprobleme hat, sollte vor dem Training immer seinen Arzt konsultieren, welche Sportarten in welcher Intensität sinnvoll sind. Auch die Angst vor einem weiteren Herzinfarkt lässt viele Menschen zögern, sich allzu sehr sportlich zu betätigen. In diesem Fall ist der Arzt ein kompetenter Ratgeber.
Um Herz- und Kreislauferkrankungen vorzubeugen, ist regelmäßige sportliche Bewegung anzuraten. Besonders Sportarten, bei denen größere Muskelgruppen trainiert werden, wie beim Laufen, Walken oder Radfahren, werden von Experten empfohlen. Falls dies im individuellen Tagesablauf einzuplanen ist, sollte das Training üblicherweise vier- bis fünfmal in der Woche stattfinden. 30 bis 45 Minuten werden allgemein empfohlen. Den Satz: „Laufen ohne Schnaufen.“, sollte jeder beherzigen, der Herz- und Kreislauferkrankungen vorbeugen möchte. Es geht nicht darum, sich mit Hochleistungssportlern zu messen.
Diese allgemeinen Empfehlungen gelten für gesunde Menschen. Wer bereits zu den Risikopatienten gehört oder sich unsicher ist, welches Training er sich zumuten kann, sollte vorab mit seinem behandelnden Arzt einen individuellen Trainingsplan aufstellen.