Testosteron
Für Männer ist Testosteron eines der wichtigsten Hormone überhaupt. Das Sexualhormon beeinflusst die Libido – also die Lust auf Sex-, das Muskelwachstum, den Fettabbau, den Aggressionspegels des Mannes und seine allgemeine Stimmung. Nicht selten wird Testosteron sogar als Jungbrunnen bezeichnet.
Im Endeffekt dienen all diese Effekte nur einem Ziel: Der Reproduktion. Sei es die einfache Lust auf Sex oder aggressives Verhalten gegenüber anderen Männern, um sich in der Frauenwelt einen Vorteil zu verschaffen.
Eine neue Studie aus den USA hat diesbezüglich den Zusammenhang zwischen einem erhöhten Testosteronspiegel und der Fähigkeit Nachzudenken untersucht. Die Hypothese lautete dabei, dass Testosteron das Denkvermögen und die Urteilskraft negativ beeinflusse. Ob sich diese Hypothese bewahrheitet hat, erfahren Sie im folgenden Artikel.
So verlief die Studie im Einzelnen
Die Studie wurde in den USA am California Institute of Technology durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Psychological Science veröffentlicht. Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob ein erhöhter Testosteronspiegel eine signifikante Auswirkung auf die Fähigkeit zum Überlegen und Nachdenken hat. Hierbei handelte es sich übrigens um die größte Studie über Testosteron in der Geschichte der Medizin.
Insgesamt nahmen 243 männliche Versuchsteilnehmer an der US-amerikanischen Studie teil, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die erste Gruppe erhielt ein Testosteronpräparat, das den Testosteronspiegel im Blut erhöhen sollte, die andere Gruppe erhielt lediglich ein Placebo ohne Wirkstoffe – quasi kleine Zuckerkügelchen ohne Effekt.
Im Anschluss mussten die Versuchsteilnehmer einen sogenannten Cognitive Reflection Test (kurz: CRT) durchführen. Dieser Test hatte zur Aufgabe, die geistigen Fähigkeiten zum Nachdenken der Probanden zu analysieren. So wurden den Teilnehmern beispielsweise bestimmte Situationen präsentiert. Mithilfe von Nachdenken und des eigenen Verstandes konnten sie dann herausfinden, ob die Situation richtig oder falsch einzuschätzen sei.
Beim CRT handelt es sich um einen renommierten, psychologischen Test, der bereits in vielen Studien zum Einsatz kam und als Referenz angesehen werden kann.
Ergebnis: Testosteron verschlechtert die Denkleistung
Die Gruppe, die vor dem Test Testosteronpräparate erhielt, schnitt deutlich schlechter als die Placebo-Gruppe ab. Einflüsse wie das Alter, die kognitiven Fähigkeiten, die momentane Stimmung und der Einfluss anderer Hormone spielte laut der Wissenschaftlicher keine Rolle bei diesem Ergebnis.
Die Quintessenz der Studie lautet also: Ein erhöhter Testosteronspiegel wirkt sich tatsächlich negativ auf die Urteilskraft und die kognitiven Denkprozesse bei Männern aus.
Lichttherapie: Eignet sich die Behandlung bei Testosteronmangel?
Eine italienische Studie macht allen Männern Hoffnung, die unter einer zu schwach ausgeprägten Libido leiden. Sie hat nämlich gezeigt, dass sexuelle Unlust mithilfe von Lichttherapie behandelt werden kann, sofern diese durch einen Testosteronmangel ausgelöst wird.
Bisher wurde Testosteronmangel mithilfe entsprechender Hormonpräparate behandelt, die jedoch den natürlichen Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen können. Eine sanftere Alternative wie die Lichttherapie, die keine Hormone von außen zuführt, ist daher in jedem Fall zu bevorzugen.
Wir haben uns die Studie für Sie einmal näher angeschaut: Kann die Lichttherapie tatsächlich bei einer Flaute im Bett helfen? Haben Hormonpräparate wie Testogel ausgedient? Die Antworten finden Sie im folgenden Artikel.
Welche Wirkung weist Testosteron auf?
Das männliche Sexualhormon Testosteron steuert den Sexualdrang, steigert die Lebenslust und fördert die Spritzigkeit. Wer unter Testosteronmangel leidet, der leidet häufig an Antriebslosigkeit, einer verringerten Libido und hat einfach keine Lust auf die Freuden des Lebens. Abseits der Psyche ist Testosteron außerdem wichtig für den Muskelaufbau und die körperliche Verfassung.
Aktuell wird Testosteronmangel häufig mithilfe von Testosteronpräparaten behandelt. Hierbei handelt es sich jedoch um künstliche Hormone, die zahlreiche Nebenwirkungen nach sich ziehen können.
Wie sah die Studie über den Zusammenhang zwischen Lichttherapie und Testosteronmangel aus?
Die vorliegende Studie wurde an der Universität Siena unter der Leitung von Andrea Fagiolini durchgeführt. Die Ergebnisse wurden vor kurzem auf dem Kongress des European College of Neuropsychopharmacology in Wien vorgestellt.
Insgesamt umfasste die Studie 38 Versuchsteilnehmer, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die erste Gruppe wurde täglich für 30 Minuten per Lichttherapie mit 10.000 Lux bestrahlt. Diese Einstrahlung entspricht etwa einem schattigen Plätzchen im Sommer. Die zweite Gruppe wurde lediglich mit 100 Lux behandelt. Sie diente als Kontrollgruppe.
Unmittelbar vor Studienbeginn und nach zwei Wochen Behandlung wurde zum einen der Testosteronspiegel der Probanden per Blutanalyse gemessen, zum anderen wurden sie bezüglich ihrer sexuellen Zufriedenheit befragt. Dabei konnten sie einen Wert von eins bis zehn angeben, wobei zehn die höchste Zufriedenheit darstellte.
Die Ergebnisse: Die sexuelle Zufriedenheit der Versuchsteilnehmer hat sich signifikant von einem Wert von 2,7 auf 6,0 verbessert. Auch der Testosteronspiegel war deutlich gestiegen. Beide Ergebnisse galten natürlich nur für die erste Gruppe, deren Probanden mit 10.000 Lux bestrahlt wurden. Bei der anderen Gruppe konnten erwartungsgemäß keine Veränderungen festgestellt werden.
Kann die Studie wirklich für bare Münze genommen werden?
Die Studie weist einen großen Kritikpunkt auf: Die Teilnehmerzahl von 38 ist ziemlich gering. Es stellt sich die Frage, ob diese Zahlen wissenschaftlich überhaupt als Beweis für die Wirkung der Lichttherapie ausreichen. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um eine interessante Entdeckung, die definitiv weiterverfolgt werden muss.
Die Geburtenzahlen in Deutschland geben den Studienergebnissen übrigens Recht: Im Sommer werden hierzulande nämlich deutlich mehr Kinder als im Winter gezeugt. Die einfache Erklärung: Der Testosteronspiegel und die sexuelle Lust befinden sich im Sommer auf dem Höhepunkt – eben aufgrund der starken Lichteinstrahlung. Niemand wird zudem verneinen, dass sich die Laune im Frühjahr und im Sommer deutlich verbessert. Das haben wir alles der Sonneneinstrahlung und den daraus resultierenden Veränderungen im Organismus – und vor allem im Hormonhaushalt – zu verdanken.
Wie funktioniert die Lichttherapie? Was geschieht dabei im Körper?
Die beiden wichtigsten Ansatzpunkte bei der Lichttherapie sind die beiden Hormone Prolactin und Melatonin. Beide Hormone unterdrücken die natürliche Testosteronproduktion. Sie werden beispielsweise direkt nach dem Orgasmus vom Körper ausgeschüttet.
Licht unterdrückt Prolactin und Melatonin, weshalb die Testosteronproduktion des Organismus nicht gehemmt wird. Die Hoden können effektiver arbeiten, sodass sich der natürliche Testosteronspiegel im Laufe der Zeit erhöht.
Welche Vorteile hat die Lichttherapie gegenüber Hormonpräparaten?
Künstliche Hormonpräparate sind zwar in ihrer Wirkung äußerst effektiv, allerdings sollten Eingriffe in den natürlichen Hormonhaushalt so gut es geht vermieden werden. Künstliche Hormonpräparate sind beispielsweise dafür bekannt, das Risiko für Prostatakrebs zu erhöhen.
Aus diesem Grund ist es deutlich gesünder und weniger risikoreich, den Körper lediglich dazu anzuregen, eigenes Testosteron herzustellen. Aufgrund natürlicher Schutzmechanismen kann es hier keine gesundheitsschädliche Überproduktion geben.
Wer ist von der Lichttherapie ausgenommen?
Die Mehrheit der Patienten kann von der Lichttherapie profitieren. Lediglich einzelne Ausnahmefälle sollten auf die Verwendung verzichten. Dazu zählen beispielsweise Patienten mit bestimmten Augenerkrankungen und solche, die Medikamente einnehmen, die die Lichtempfindlichkeit steigern.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Lichttherapie für Sie geeignet ist, sollten Sie unbedingt vorher einen Arzt aufsuchen.
In anderen Gebieten der Medizin hat sich die Lichttherapie übrigens bereits etabliert: Sie wird sehr häufig bei Hauterkrankungen, bei Depressionen (insbesondere bei Winterdepressionen) und bei Schlafstörungen eingesetzt.